mozdulatmüvészet Bewegungskunst, Tanz
mozdít bewegen
mozdul sich rühren
mozdulat Bewegung, Gebärde
mozdulatlan unbeweglich
müvészeti künstlerisch
ein gaststipendium in Budapest. ein wohnatelier im dachgeschoß. frühlingserwachen im März, zugleich statt aufkeimender euphorie versiegende lust & liebe, verdorbene leidenschaft. die ersehnte, eben endlich erst gewonnene, bereits wieder im entgleiten. mit ihr ich mir selbst. versuch, mich & mein leben dabei nicht zu verlieren. übungen rationaler selbstkontrolle vs. irrational unbändiger, gefühlsüberfüllter überflutung vs. völliger gefühllosigkeit & leere. einsam verzweifelnd an zweifelhaft entzweiter zweisamkeit. rastlos, nicht die ruhe, mich mit bestimmten dingen zu beschäftigen/sich anderen dingen zu widmen. mich regiert mein bauch, mein herz - domina cordialis.
ich sammle und füge zusammen/verbinde, was sich findet. wähle aus mir zufallenden fundstücken jene, die sich - vielleicht gewissermaßen 'schicksalhaft' vorbestimmt - in meine geschichte einfügen (lassen). aus einzelnen scherben entsteht ein mosaik, ergibt sich ein neues bild.
die dahinter liegende (ge-)schichte, der rote faden bleibt verborgen und dringt nur in andeutungen zu tage. der hintergrund & grund für mein verhalten fatal banal emotional & schmerzhaft brutal real. umgang mit einem zustand. der versuch seiner überwindung. losgelöste kompensation der lähmenden lethargie.
eine handlung wird erzählt, ohne ein wort von ihr zu erwähnen; als eine aneinanderreihung von bestandsaufnahmen, in bildern, skizzen & notizen. fragmente der erinnerung, gedankenfetzen. blitzlichter der wahrnehmung. lichtblicke im melancholisch trüben dunkel.
geschichte einer hingabe mit schwindendem vis a vis. bebilderter tagebuchroman in splittern einer trivial-phantastisch-realen geschichte, verbunden mit medientheoretischen & psychoanalytischen excursen, kunst-philosophischen & anderen ergüssen. im kern basierend ausschließlich auf material, das während eines monats entstanden ist.
einen fremden ort erkunden; das erforschen der seele einer stadt (Budapest) wird zur selbsterkundung, selbstzerspiegelung. das ich ein fremder ort, während der reale verblaßt vor der inneren unruhe. entfremdung des vertrauten. das ich, seines gegenüber verlustig gegangen, kreist um sich selbst. eigendynamik kreativer selbstzerstörung. rotierend bohrt sich das ich tiefer und tiefer in sich selbst, in den sumpf dumpf-unbestimmter gefühle.
alles schrumpft, zieht sich zusammen, zerfällt zu staub (crumbles to dust), implosiv, konzentration, in nichts auflösen. was ist (noch) möglich und was das un-mögliche: das sich selbst-überwinden, oder sie gewinnen, oder sie ver-/überwinden, vergessen? schaffen aus dem nichts. ringen um das/die unerreichbare. anrennen gegen die ohnmacht.
Mozdulatmüvészet: die kunst, in bewegung zu bleiben, und nicht in der erstarrung zu verharren.