Armin Bardel zeigt im KunstBureau zehn Jahre alte Schwarz-Weiß-Arbeiten von Wolfsberg. Die sensible Bild-Suche eines Lavanttalers.
Was die Fotografien sichtbar machen, sind Bereiche der Stadt, die wir unserem Bewusstsein weitgehend vorenthalten haben: Plätze, Straßen und Häuser, der stdtebauliche Alltag, der durchschnittliche Lebensraum." Klaus-Jürgen Sembach hat mit seinen Worten eingefangen, was der Fotograf Armin Bardel mit seinen Fotos erreichen will: Immer wieder verdrängte, mittlerweile oft auch schon veränderte Stadtansichten bewusst wahrzunehmen.
Bardel, 1965 in Wolfsberg geboren, zeigt im KunstBureau des Rathauses unter dem Titel "Wolfsberg: Ende 80" Ansichten der Stadt und Umgebung vor etwas über einem Jahrzehnt. Eine Auswahl von 70 Schwarz-Weiß-Arbeiten (insgesamt umfasst das Projekt an die 4000 Negative und Einzelbilder) zeigt eine Auseinandersetzung mit der städtischen Struktur und den Bezugssystemen der Menschen in der Stadt - ohne allerdings die Menschen selbst in den Bildern einzufangen. Bardel: "Über mehrere Jahre hinweg habe ich meinen Heimatort fotografiert, ohne auf den Bildern einen einzigen Menschen zu zeigen. Ich denke, dass sich der Charakter der Menschen sehr deutlich darin zeigt, wie sie den Ort, an dem sie leben, gestalten. Interessant ist in dem Zusammenhang die Ablehnung, auf die solche Bilder immer wieder stoßen." Denn die sensible Bild-Suche des Autors verstört auch, bricht Seh-Erwartungen auf und offenbart neue Perspektiven. Igor Pucker sagte in seinen Eröffnungsworten: "Bardel begibt sich mit den Bildern auch auf eine Suche nach sich selbst und stellt sich einer Auseinandersetzung mit seinen Bezugssystemen."
Denn dazu kommt, dass Bardel von einem Kalifornien-Aufenthalt Aufnahmen eines vergleichbaren Ortes mitgebracht hat. So entsteht eine Gegenüberstellung Wolfsberg - Santa Cruz und erst bei näherem Hinsehen wird klar, dass nicht alle Bilder aus der selben Gegend stammen.
Ende 80 | on my work |